Time is all around...

Samstag, 30. April 2011

Grund der Erdbeeren

Sind Erdbeeren
der Grund dafür
dass Menschen sich lieben
und ihre Freiheit für sich
geben?
Ich mein
warum sind Lippen
rot?
Oder Blut?
Und warum blüht es
so süß
wenn man liebt.
Wie Kirschblüten.
Oder Erdbeeren.

© by Zimtmädchen

Donnerstag, 28. April 2011

Stark

Wenn man so stark ist,
so stark wie noch nie.
Du kannst die Abgründe spüren,
doch du beachtest sie nie.

Der Fluss der Momente
schlängelt sich durch dein Leben.
Du wolltest nicht aufstehn,
du wolltest aufgeben.

Ist das die Kunst,
die Trümmer zu schinden?
Um dann letztendlich
doch nicht zu verschwinden?

Frag nicht nach dem Wie,
nach dem Wann und Weshalb.
Du kannst doch auch zittern
und dir ist nicht kalt.

Und wenn die Böen
dein Leben umlegen;
sie tun es nur,
um dich zu bewegen.

Du kannst doch auch friern
und zittern und schrein,
und dann letztendlich
doch Du sein.

Magst du auch nicht daran denken,
so bist du dennoch stark wie nie.
Es wird sich alles doch einrenken.
In die weite Welt hin sollst du ziehn.

Denk daran, der Mut ist deiner
er bleibt bei dir, er ist doch Du.
Und auch wenn niemand mag dir zuhörn,
er hört dir doch immer zu.

Wenn der Sturm die Bäume zu Boden biegt,
und die Nacht die Halme zu Schlafe wiegt,
und der Wind die Vögel zu Himmel fliegt,
dann ist die Kraft dein.

Weine die Tränen auf deine Weise,
weinst du sie laut oder leise,
weinst du sie heimlich oder still,
denk daran, du weinst, weil du es willst.

Und wenn der Winter kommt,
dann lass dich nieder,
der Winter singt
seine eigenen Lieder.
Der Frühling bringt Hoffnung,
der Frühling bringt Kraft.
Und mit dem Sommer sei sicher,
dass du alles schaffst.



© Zimtmädchen 2011

Donnerstag, 21. April 2011

Hinterm Horizont geht's weiter...





Wir war'n zwei Detektive,
die Hüte tief im Gesicht.
Alle Strassen endlos,
Barrikaden gab's für uns doch nicht.

 Du und ich, das war einfach unschlagbar.
Ein Paar wie Blitz und Donner
und immer nur auf brennend heisser Spur.

 Wir war'n so richtig Freunde,
für die Ewigkeit, das war doch klar.
Haben die Wolken nicht gesehen,
am Horizont, bis es dunkel war.

 Und dann war's passiert.
 Hab es nicht kapiert.
Ging alles viel zu schnell.
Doch zwei wie wir, die dürfen sich nie verliern.
 ´
Hinter'm Horizont geht's weiter,
ein neuer Tag.
Hinter'm Horizont, immer weiter,
zusammen sind wir stark.

Das mit uns ging so tief rein,
das kann nie zu Ende sein.
So was Großes geht nicht einfach so vorbei.



 Rosenstolz: Horizont

Mittwoch, 20. April 2011

Tränen sind für die Augen, was der Regenbogen für den Himmel ist (Anne Provoost)



"Ich habe nur noch Angst vor dem, was es wirklich gibt. Zum Beispiel vor Menschen, die sterben. Oder solchen, die einem weh tun."
Ich rieb mir die Beule auf dem Kopf.
"Du hast mir gestern weh getan!, sagte ich mürrisch.
"Natürlich habe ich dir weh getan. Du bist doch meine Freundin!" meinte sie.

Anna versteht nicht, was Tara meint. Und auch die Erwachsenen um sie herum verstehen die Signale nicht, die Tara aussendet. Ihnen erscheint sie nur sonderbar. Doch eines Tages, als die Mädchen eine Herde Grindwale stranden sehen, vertraut Tara sich ihrer Cousine Anna an: sie wird von ihrem Vater sexuell missbraucht.

Anne Provoost über ihr Buch:

"Am Wichtigsten in diesem Buch ist die Atmosphäre. Ich wollte den Leser fühlen lassen, was es bedeutet, wenn man etwas mitteilen möchte, ohne es aussprechen zu können. Das Gefühl von 'Wenn ich nichts sage, werde ich ersticken. Aber wenn ich etwas sage, werde ich sterben'.
Und man weiß genau: es gibt keine dritte Alternative."

_______________________________________________________________
Als Tara mit ihrer Famile in ein Strandhaus in der Nähe zieht, verändert sich für Anna alles. Tara, die sich mehr als seltsam verhält, macht Anna täglich durch kleine Gemeinheiten oder unverständliche Wutausbrüche das Leben schwer. Wenn sich Tara umzieht, muss sich Anna zur Wand drehen, als Tara sich am Fuß verletzt, beißt sie sich fest in die Hand, damit es "woanders wehtut", denn "Wenn dir mal jemand wehtut, dann musst du dir so in die Hand beißen, dass es da noch mehr wehtut. Dann spürst du die anderen Schmerzen nicht." Doch als Tara sich immer mehr mit sem merkwürdigen Mädchen anfreundet, vertraut diese ihr ein Geheimnis an: ein Großes Geheimnis, das, wenn sie es Anna jetzt verrät, ihre "Lippen versteinern lässt": Tara wird von ihrem Vater sexuell missbraucht. Ihre Mutter hat sich nach der Entdeckung dieser Untat umgebracht. Anna verspricht zu schweigen. Doch als die beiden die Meeres-Biologin Petr Ann kennenlernen und diese Anna besorgt auf ihre Cousine anspricht, schüttet sie ihr Herz aus.

Da Anne Provoost zu meinem Lieblingsautoren gehört, wollte ich dieses Buch schon immer mal lesen. Und es hat mir gut gefallen. Der Schreibstil war einfacher als andere Bücher von ihr (siehe z.B.: Rosalenas Spiegel). Was mir am meisten an ihren Büchern gefällt, sind die Charaktere und wie liebevoll sie sie ausfeilt. Man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen und gewinnt sie alle lieb.
Das Landschaftsbild, eine weite Strandlandschaft mit Holzhäusern gefällt mir sehr gut und schafft eine idyllische, sowie jedoch, durch das wechselnde Wetter (Nebel, Donner, Regen), abenteuerliche und manchmal auch unheimliche Atmosphäre.

Mich stören an dem Buch zwei Sachen: erstens, die "Zweitgeschichte" die ab der Hälfte des Buches anfängt und sich um gestrandete Wale, deren Rettung und deren Hilfe durch Anna und Tara dreht ist gegen Ende viel zu breit ausgeweitet. Das Buch handelt hier fast nurnoch von den Walen und dem Schiff womit sie aufs Meer fahren wollen, um die Wale wieder ins Meer zu setzen. Die Autorin möchte damit bestimmt dem Leser auch mal eine Ruhepause gönnen, nach den ganzen schlimmen Vorfällen. Das ist hier jedoch manchmal fehl am Platz.
Das Zweite, was mich stört, ist dass Tara sich, kaum ist sie von ihrem Vater weg in rasanter Zeit zu einer fast "normalen" Person entwickelt. Das heißt, Anna muss sich nicht mehr wegdrehen, wenn sie sich umzieht, Tara geht ohne T-Shirt über dem Badeanzug in das Schwimmbecken und am Ende tanzt sie sogar im roten Kleid, das ihr ihr Vater geschenkt hat mit einem Jungen. Ich persönlich finde das alles ziemlich unrealistisch. Ein Mädchen, das schon so lange missbraucht wird, verändert sich nicht innerhalb von ein paar Wochen so schnell.

Ansonsten hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ist sehr weiterzuempfehlen! :)



-Auszug-


"ROTKÄPPCHEN stand in schwungvollen Buchstaben darüber. Auf der nächsten Seite war ein Bild von Rotkäppchen, aber daran war herumschnippelt worden. Mit einer feinen Schere war ihr Mund rausgeschnitten worden. Auf der nächsten Seite war ein Bild, das Rotkäppchen im Gespräch mit ihrer Mutter zeigte. "Bringst du mir bitte diesen Korb der Großmutter", stand darunter. Mit einem schwarzen Stift hatte jemand Rotkäppchens Mund übermalt. Ein paar Seiten weiter war Rotkäppchen zu sehen, wie sie Blumen pflückte. Die untere Gesichtshälfte war verschwunden. Tara schlug die Decke zurück und nahm mir das Buch ab. Sie blätterte schnell die Seiten um. "Hier!" sagte sie und zeigte mir das letzte Bild., auf dem sich Rotkäppchen und Großmutter umarmten. "Siehst du jetzt, dass sie nicht gefressen wurde? Sie lebt noch." "Sie lebt noch, aber trotzdem wurde sie gefressen. Der Jäger hat sie gerettet", erwiderte ich. Sie hob das Buch hoch und warf es, so weit sie konnte, durchs Zimmer. Wie ein toter Vogel fiel es zu Boden. Sie zog sich die Decke über den Kopf und sagte: "Kaum zu fassen, wie dumm du bist. Du verstehst einfach rein gar nichts."
(Rechte liegen bei 1992 anrich verlag GmbH D-4178 Kevelaer)

Genre: Kinder-/Jugendbuch

**** 4 Sterne

Auch ein Mensch ist nur ein leiser Beobachter.

Follower

Kostenlose Homepage