Time is all around...

Mittwoch, 31. August 2011

Unergründlich süße Nacht

Weil' auf mir|du dunkles Auge|übe deine ganze Macht|ernste, milde träumereiche|unergründlich süße Nacht.|Nimm mit deinem Zauberdunkel|diese Welt von hinnen mir|daß du über meinem Leben|einsam schwebest für und für.


[Nikolaus Lenau] ++++++

Freitag, 26. August 2011

Ich will sterben. [Teil 2]

Ich will sterben.

Einsamkeit und Traurigkeit

Mit weiten Schritten schritt sie voran in die Dunkelheit der Nacht.
Verschwörungen machten sich in ihr breit. Kleine Kitzelanfälle der Ängstlichkeit.
Alles machte Sinn. Und doch nichts.
Unendlichkeit spricht manchmal in seltsamen Zügen.

Er mochte keine Anzüglichkeiten, weder solche, noch andere.
Er mochte Sie, und hasste Sie jedoch zur selben Zeit.
Stille war beklemmend.
Wenn alles still wird, muss manchmal der enthusiastische Mensch aufgeben. Sein Rinnsal des Lebens in die Hände der Zeit begeben.
Jedoch eins war klar. Stille mochte er nicht.

Regnerische Tage stimmten sie traurig.
Was weiß man, wenn man von nichts eine Ahnung hat. Was bildet einen?
Was entsteht in der Grausamkeit der Seele, wenn diese schweigt.
Furchtbare Gedanken machen sich breit. Liege, wenn du liegen musst, doch lasse dich niemals zu Boden fallen. Das zerstört dich.

Er fand die Welt kurios. Irreale Kleinigkeiten und schon war das persönliche Weltbild verzerrt.
Was mochte er? Was empfand er? Wenn da wieder diese Leere war. Alles Verstorbene musste irgendwann auch wieder lebendig werden. Sonst machte alles keinen Sinn mehr. Aber tat es das überhaupt? Er bückte sich und strich über zerborstenes Laub, das zu Boden gefallen war. Das war das Ende. Das war alles.

Sie mochte Ihn nicht. Wagte es nicht zu zweifeln, an ihrer Einstellung. Hatte Angst, dass ihr dadurch alles genommen wurde, was ihr übrig geblieben war. Sie hatte Angst, dass sie dann gar nichts mehr hatte. Nur noch Grausamkeit und Angst. Angst. Stille. Wenn der Wind heulte, konnte sie durch das Heulen hindurch ihr eigenes hören. Es kribbelte unangenehm in ihr. Sie kratze ihren Arm auf. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht. In ihr war unerbittliche Stille. Sie atmete.

Er lief die Straßen entlang, voller Schweigen. Er träumte von Faszination, von der Faszination des Lebens. Doch in ihm kämpfte etwas. Es war unerbittliche Einsamkeit, die nach ihm flüsterte. Er schrie, legte sich zu Boden. Wenn ihn schon nichts mehr umwarf, was hatte er dann zu befürchten.
In ihm brodelte es. Er warf seinen Kopf gegen den Bordstein.

Sie hätte nie gedacht, dass ihr Leben so verlaufen würde. Hatte gelesen über viele Ungerechtigkeiten in der Welt, aber nie gedacht, dass ihr so was passieren würde. Sie schritt mit kirschroten Ballerinas den Gehweg entlang und verstummte, als sie einen Mann dort liegen sah. Verwundet, unübersehbar.

Er lag da und spürte nichts mehr. Doch, spürte, wie das Blut langsam aus seinem Kopf sickerte und seinen Kopf umrundete und wärmte. Seinen Augen waren halb geöffnet. Er sah jedoch nichts. Nur weißes Licht. Er fühlte prickelnde tanzende Sterne in sich. Er lag still und staunte über die Welt, die doch so kurios und gleichzeitig gewalttätig sein konnte.

Sie verstummte und bückte sich. Fasste den Mann an der Wunde an. Betrachtete ihn vorsichtig. Ließ ihre Augen über seinen schwachen und verendeten Körper wandern. Dachte sich ihren Teil, aber auch seinen. Wahrscheinlich. Wagte nichts und doch auch viel. Fand sich wieder in unkörperlichen Assoziationen und Gedanken. Fühlte viel. Starb in Gedanken. Und Beschloss.
Sie ließ sich langsam zu Boden nieder, legte sich neben den Mann. Betrachtete ihn noch einmal. Der Mann hob seine Hand und strich über die Wunden an ihrem Arm. Die Tabletten wirkten. Sie starben.


Stolz, gefangen zu sein.

                                                                                                                                                                                                              Vögelchen, flieg. 

 

"Benehmt euch nicht so kindisch, zeigt, dass ihr groß seid."

Es ist unsere Absicht, ein für allemal herauszufinden, wie wir Kinder am besten an die Welt der Erwachsenen heranführen können.

"Sieh wie anders sie sind", sagen wir, "sie sind unschuldig. Sie sind unerfahren. Sie sind klein. Sie sind schwach. Sie brauchen Schutz. Und wie chaotisch sie sind. Wie viel Mühe es ihnen macht, sich selbst zu organisieren und ihrem Leben eine Struktur zu geben. Sie wissen noch so wenig. Sind wir auch so hilflos gewesen?"

"Wie viel Phantasie sie haben! Aber auch eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sie können nicht viel aufnehmen, sicher, und ihr Vorwissen ist klein. Nur gut, dass sie das alles nicht wissen. Sie wirken so glücklich." 

"Seht doch, was sie machen. Sie spielen. Sie stellen die Welt auf den Kopf. Jedes Mal hinterlassen sie Spuren. Sie haben ihre eigene Logik. Sie ziehen waghalsige Verbindungen, von denen Künstler lernen können. Sie haben Vertrauen in das Leben. Sie konfrontieren uns mit dem, was wir längst vergessen haben. Sie haben ihre eigene Wahrheit, die soviel reicher ist als unsere. Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun um zu verhindern, dass sie so werden wie wir."

[Und nun die schlechte Nachricht: Das Kind als Antagonist - Anne Provoost]


K I N D E R

Donnerstag, 25. August 2011

Sommerabend

In der Klinik sollten wir zu Edward Hoppers Bild "Sommerabend" eine Kurzgeschichte schreiben.


Unwirkliche Stille hängt über der Nacht.
Sie steht auf der Terrasse, von ihm abgewandt, er steht neben ihr. Bis jetzt war alles gut. Doch langsam legt sich diese zermürbende Stille über sie. Unüberwindbar.
Auf seine vielen Fragen hatte er nie Antworten erhalten.
Sie weint.
Er fragt, wieso.
Sie schweigt.
Er starrt in die Nacht.
Sterne durchhängen den Himmel, umwoben von einem Schleier der Grausamkeit. Er starrt. Sucht die Antwort dort oben, doch er findet nichts. Dort, zwischen der Unendlichkeit der Sterne. Sie seufzt und sagt: "In mir ist soviel Traurigkeit, du versteht das nicht. In mir schweigt es. Eine Totenstille, die sich in mir ausbreitet. Sie dehnt sich aus und dehnt sich aus, wie ein schwarzes Loch, das mich verschlingt."
Er wendet seinen Blick ab von den Sternen und sieht sie an. Er sieht ihr ins Gesicht, suchend, schaut ihr in die Augen, irgendetwas zu finden. Er sieht nur Leere. Langsam hebt er seine Hand und streicht ihr sanft über die Schulter. Es ist ein Streicheln des Vergessens. Sie blickt ihn an, spürt, dass er helfen will. Zwischen ihnen liegt Schweigen. Eine leichte Brise streicht durch die Veranda und die alten knorrigen Bäume im Garten. Die Frau dreht ihren Kopf weg. "Komm, wir gehen rein", sagt der Mann.
Die Bäume rauschen.
Unwirkliche Stille hängt über der Nacht.


copyright by Zitronenmädchen 2011

In mir eine Welt

aus Schweigen.
   ein Ozean.
       ein Universum.

Samstag, 6. August 2011

I find shelter.


...under cover,
hide away.

Freitag, 5. August 2011

Klinik

Hallo Leute :)

Ab Montag werde ich in die Uniklinik Marburg gehn.
Ich gehe freiwillig. Da ich einfach endlich uneingenommen glücklich sein möchte.
Ich bin froh, dass ich freiwillig gehe, das heißt nämlich auch, dass ich von dort gehen darf, wann ich will.
Ich muss sagen, ich bin ziemlich aufgeregt und habe auch Angst. Ich weiß nämlich nicht, ob die Entscheidung gut war. Bei mir ist es nämlich so, wenn ich über meine Gefühle reden muss, werd ich erst recht traurig.
Mir gehts im Moment nämlich eigentlich ganz gut und ich habe Angst, dass es mir dort wieder schlechter geht (was hundertpro so sein wird...).
Außerdem hab ich sowieso allgemein ein Problem damit mit Erwachsenen zu reden. Ich bin da nämlich etwas verschlossen und schüchtern. Uuuund man darf keinen iPod/MP3-Player mitbringen. :(
Nur Radio ist erlaubt und das hab ich nicht... :(
Oh mann.. ich hoffe das geht gut.... aber ich werde euch jedes Wochenende ( wenn es geht) berichten.

Liebe Grüße,
Zitronenmädchen


Kleines Liebeslied


Weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind
in Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,
den schönsten Traum auf Dich herabzusenken,
weil Deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn Dein Mund ein neues Lied beginnt,
dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,
weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken.
 

[Mascha Kaleko]



Dienstag, 2. August 2011

Ich glaube manche Menschen haben zu viel Angst oder so.

"Ich weiß nicht, ich glaube manche Menschen haben zu viel Angst oder so.
Sie denken nicht darüber nach, dass alles anders sein könnte.
Und..ich meine die Welt, die Welt ist nicht so richtig...beschissen.
Aber ich glaube es ist schwierig für manche Menschen, die so daran gewöhnt sind, wie die Dinge eben sind, selbst wenn sie schlimm sind, sich zu ändern.
...Und dann geben sie auf."
Sie hören,
aber sie hören nicht zu.
Man muss nicht sehen, um zu glauben,
man muss glauben, um zu sehen.

Auch ein Mensch ist nur ein leiser Beobachter.

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